Drei auf einen Streich

In meinem Leben habe ich noch keinen Flugzeugträger gesehen. Bilder, Filme, ja. Aber einen wirklichen, groß wie ein Gebirge, 5.000 Mann und Frau Besatzung? Bisher nicht.

Und nun bin ich den dritten Tag am Strand der Chesapeake Bay und bereits zum zweiten Mal kommt einer vom Atlantik in die Bay auf dem Weg zum Hafen Norfolk vorbei. Eigentlich eine nette Abwechslung, die mir die U.S. Navy da bereitet. War aber wohl doch nicht gedacht mich zu beeindrucken. Kurz vor Hurrikan Dorian hatte die Navy 20 Schiffe auf den offenen Atlantik verlegt und jetzt kamen sie der Reihe nach zurück. Auf See waren sie sicherer als im Hafen. Was den Begriff “sicherer Hafen” irgendwie seltsam klingen lässt.

Heute habe ich beim Rumfahren zufällig in der Nähe der Norfolk Naval Base ein Gebäude entdeckt, auf dem „Naval Base Bus Tour“ stand. Glück gehabt, für nur fünf Dollar habe ich mit ca. 10 weiteren Besuchern eine einstündige Tour durch den größten Marinehafen der Welt ergattert. Eine junge, weibliche  „Seaman“ (sorry, aber sie hat sich selbst mit ihrem militärischen Rang so vorgestellt) hat uns viele Geschichten über die Base mit 46.000 Soldaten, weiteren 21.000 Zivilisten, 59 Schiffen und über 200 Flugzeugen erzählt. Der Höhepunkt kam dann zweifellos, als wir an den Piers ankamen und dort drei atomgetriebene Flugzeugträger nebeneinander festgemacht hatten.

Jedes dieser Schiffe hat 5.000 Mann und Frau Besatzung, zusammen lag da eine respektable Kleinstadt vor uns. Leider durften wir nicht aussteigen, Fotos nur von einer Stelle und das auch nur durch die getönten Scheiben des Busses. Bei der Weiterfahrt kamen wir aber dicht an den drei Flugzeugträgern vorbei, alle hatten an der Seite zum Kai gewaltige Rampen heruntergefahren, durch die be- und entladen werden kann.

USS Harry S. Truman

    USS John C. Stennis
USS Dwight D. Eisenhower (Ike)