Bus, U-Bahn, Seabus

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht nur in Stuttgart ein Freund des öffentlichen Nahverkehrs bin. Jetzt wohne ich vier Wochen mitten in der Altstadt von Vancouver, freie Parkplätze gibt es praktisch nicht und Parkhäuser kosten “an arm and a leg”. Was soll ich also mit einem Mietwagen? Es gibt ja den öffentlichen Verkehr. Spätestens an dieser Stelle schaudert es einer Leserin meines Blogs….

Vancouver verfügt über ein dichtes Netz an Buslinien, viele werden mit elektrischen Oberleitungsbussen bedient, viele mit Dieselbussen und neuerdings auch etliche mit Gasantrieb. Dazu kommen drei weitläufige U-Bahnlinien, der sog. Skytrain. Automatisch betrieben, ohne Fahrer, in Stoßzeiten im 3-Minuten-Takt auf exklusivem Fahrweg, entweder unter Grund oder auf Stelzen. Zum Flughafen z.B. fährt mich die Canada-Line in einer halben Stunde.

Die Fahrer sind höflich bis freundlich, begrüßen die Fahrgäste und die revanchieren sich beim Aussteigen mit einem “Thank you”. Auch am hinteren Ausgang, was der Fahrer vorne u.U. gar nicht hören kann.

Das dritte wichtige öffentliche Verkehrsmittel ist der Seabus.

Der Seabus verkehrt nur auf einer Strecke. Downtown, vom Bahnhof Waterfront, in 15 Minuten über den Burrard Inlet nach Lonsdale Quay in North Vancouver. Eine super Verbindung und am anderen Ende wartet ein Busbahnhof, von dort kommt man schnell weiter.

Ein Wort zu den Kosten. Am ersten Tag in Vancouver habe ich mir die Zauberkarte besorgt, die gibt es an jedem Fahrkartenautomaten.

Auf diese Compass Card wird mit der Kreditkarte ein Betrag gebucht (wie auf den SWR-Ausweis) und dann hält man die Karte einfach vor das Lesegerät. Piep, und in den Bussen sind 2,20 kanadische Dollar abgebucht, das sind zur Zeit 1,46 Euro. Damit kann ich 90 Minuten rumfahren, auch umsteigen, jedes neue Verkehrsmittel checkt das und bucht keinen Betrag ab, wenn ich die Karte vor das Lesegerät halte. Busse kosten IMMER 2,20$, im gesamten Großraum Vancouver (ungefähr so groß wie der mittlere Neckarraum).

Es gibt insgesamt drei Zonen, die gelten aber nur für den Skytrain, die U-Bahn. Die Zonen muss ich nicht kennen, die kennt das System. Beim Betreten und Verlassen der Skytrain-Bahnhöfe halte ich die Karte an das Lesegerät und der für mich günstigste Betrag wird abgebucht.

Super. Einfach. Günstig. So geht das, lieber VVS.

Und die Compass-Karte verschafft mir auch noch einen ordentlichen Rabatt gegenüber dem Einzelticket. Seit wenigen Tagen kann ich auch die Kreditkarte vor das Lesegerät halten. Oder das iPhone mit Apple Pay.

Au weia sind wir daheim hinten dran.

 

 

Eine Antwort auf „Bus, U-Bahn, Seabus“

  1. Geht doch! London kanns, Vancouver, Wien, Barcelona – vielleicht sollten der VVS mal ein bisschen größer denken. Aber immerhin bekommen wir ja jetzt einen neuen Zonenzuschnitt… ?

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