Noch ’ne Baustelle

Baustelle Filstalbrücke, Februar 2018

Es ist ein frostiger Sonntagmorgen, ca. 10.30 Uhr. Zusammen mir rund 15 Neugierigen stehe ich hoch über dem Filstal, hinter mir die zwei Röhren des Boßlertunnel. In der Ferne rauscht der Autoverkehr über die A8 in Richtung Ulm über das alte Viadukt, vor mir die Baustelle der zwei Eisenbahnbrücken über das Filstal, auf der anderen Seite des Tals sieht man noch die zwei Tunneleingänge des Steinbühltunnels. Alles im Zuge der Eisenbahnschnellstrecke zwischen Ulm und Stuttgart. Wenn irgendwann in den 20-er Jahren hier die ICE mit 250 km/h durchpfeilen, „Noch ’ne Baustelle“ weiterlesen

Glienicker Brücke, 31 Jahre danach

Glienicker Brücke

Es war bitterkalt am 11. Februar 1986. Der junge Reporter Thomas D. stand  auf West-Berliner Seite kurz vor der Glienicker Brücke und wartete auf ein Ereignis, dem viel Hype vorangegangen war. Gut, das Wort gab es im deutschen Wortschatz zu der Zeit noch nicht, aber es war ein Hype. Seit Tagen wartete ein Teil der Weltpresse an der berühmten Brücke auf einen Austausch von Agenten, diesmal nicht heimlich und im Nebel, sondern unter den Augen der Öffentlichkeit, live und in Farbe. Die Brücke markierte damals die Grenze zwischen dem amerikanischen Sektor West-Berlins und Potsdam in der DDR. Hier durften nur Diplomaten und Militär passieren. Und ab und zu auch Agenten, die in den beiden Systemen des Kalten Krieges auf der falschen Seite erwischt worden waren. Der spektakulärste Austausch geschah im Februar 1962: US-Pilot Gary Powers, abgeschossen, während er mit seinem U-2 Spionageflugzeug über der Sowjetunion flog, gegen Rudolf Abel, einen Top-Spion der Sowjetunion in den USA.

1986 war etwas Besonderes, nicht nur weil er öffentlich stattfand, sondern weil sich unter den beiderseitig Ausgetauschten der sowjetische Dissident und Regimekritiker Anatoli Schtscharanski befand. Der damalige US-Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, Richard Burt, ließ es sich nicht nehmen, Schtscharanski persönlich an der Glienicker Brücke abzuholen. 

Kurz vor dem Ereignis liess die amerikanische Militärpolizei den Bereich vor der Brücke trotz heftigen Protestes von allen Journalisten räumen. Die Ü-Wagen der deutschen elektronischen Medien und der US-Networks mussten ein paar hundert Meter die Straße in Richtung Wannsee verlegt werden und daher hatte keiner mehr unmittelbaren Blick auf die Brücke. Der junge Reporter Thomas D. hatte dann das Reporterglück, dass innerhalb seines gebuchten Slots im Ü-Wagen des SFB der Wagen des Botschafters mit Schtscharanski an ihm vorbeifuhr. Die Hörer der Deutschen Welle waren daher weltweit über Kurzwelle (ja, das gab’s noch) live dabei.

Und jetzt war ich zum ersten Mal wieder dort. Von Potsdam aus mit der Straßenbahn 93 bis Endstation und noch 5 Minuten Fußweg, dann stand ich vor der Brücke. Auf der anderen Seite. Und dieses Ereignis musste ich einfach mit einem Selfie festhalten.

Selfiemania

Ein paar Tage Berlin waren schön und anstrengend. Vor allem beim Herumschleppen von Kamera und Linsen…. Aber es macht natürlich aus Spaß, am Ende durch die Bilder zu blättern. Eine kleine Reihe hat sich vor den zahlreichen Sehenswürdigkeiten ergeben. Ich muss nicht noch ein Foto vom Brandenburger Tor machen. „Selfiemania“ weiterlesen

Shine a light on me

Leuchttürme haben mich auf allen Reisen immer fasziniert. Sie stehen an exponierter Stelle, meistens mit grandioser Aussicht. Mitten im Wetter, im Sturm, oft auch in Gischt und Brandung. Sie stehen meistens schon hundert Jahr oder mehr an ihrem Platz und sind sehr oft noch aktive Navigationsmarken, nicht nur Museum. Hier also meine „persönlichen“ Leuchttürme, inclusive der Wikipedia-Links.

Ein berühmter deutscher Turm steht auf der Ostseeinsel Hiddensee in Mecklenburg-Vorpommern: der Leuchtturm Dornbusch

Leuchtturm Dornbusch, Hiddensee

Etliche 1000 Kilometer weit im Osten ….  „Shine a light on me“ weiterlesen

Abschied

Und schon  sind über drei Wochen rum, am Nachmittag Ortszeit bringt mich Condor wieder heim. Die letzten zwei Tage in privater Umgebung (siehe Autokennzeichen) waren sehr schön und schon rein sprachlich wieder eine Eingewöhnung in die heimatliche Umgebung. Aus „you know“ wird wieder „woisch“. Eine tolle Reise liegt hinter mir,  2570 Meilen (4136 Km) mit dem Auto von schneebedeckten Vulkanen bis hin zum blauen Himmel über dem Pazifik. Ihr wart regelmäßig an dieser Stelle dabei, danke für die Anteilnehme und bis zum nächsten Mal.

Boeing

Gleich wird es spektakulär. Besichtigung der Endmontage bei Boeing. Leider müssen Kamera und iPhone draußen bleiben, daher nur der Fernblick auf das Material, das noch unlackiert im Freien steht.

Paine Field, Everett, Washinon

Gerade ist ein Dreamlifter gelandet. Mit dieser umgebauten und vergrößerten Boeing 747 werden z.B. Rumpfteile von anderen Produktionsstandorten hergeflogen, um vor Ort zusammengebaut zu werden. Ein Riese.

Paine Field, Everett, Washington

Nachtrag. Die Besichtigung ist rum und war, wie erwartet, umwerfend. Hier werden in der größten Halle der Welt die Widebodies montiert: 747-767-777-787. 90 Minuten für die Führung sind mit vielen Laufwegen durch die Hallen, Fahrten in Lastenaufzügen usw. eine gute Zeit. Ohne Kamera, blöd. Aber als Andenken stellt man sich vor die grüne Wand und es gibt noch ein Andenkenphoto. Sie denken an alles.

Yours truly ?

Statue of Democracy

Auf einem Parkplatz habe ich heute diesen Truck gesehen. Aus der Ferne sah die Ladung aus wie eine weitere lustige Freiheitsstatue aus Plastik. Aus der Nähe wurde aber klar, das war etwas anderes.

Auf meine Frage an die fröhlichen chinesischen Insassen, ob ich das fotografieren dürfte, erhielt ich erstens begeisterte Zustimmung und zweitens Erklärungen. Dies sei eine „Statue of Democracy“ und erinnere an den Jahrestag des Massakers auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Der Jahrestag war gestern, am 4. Juni (1989). Am Steuer sitze Mr. Chang, der Künstler, der die Statue geschaffen habe. Und mit der Statue auf dem Truck fahre man von Ausstellung zu Ausstellung, um des Aufstands für Demokratie zu gedenken. 

Weltgeschichte auf einem unscheinbaren Parkplatz vor einem x-beliebigen Einkaufszentrum im Bundesstaat Washington.

Led Zeppelin

Lake Quinault, Washington

Fast vier Meter Niederschläge pro Jahr an der Westseite des Mt. Olympus, hier am Lake Quinault, sind die feuchte Grundlage für den pazifischen Regenwald, den ich vor zwei Jahren schon auf der kanadischen Seite kennengelernt habe. „Led Zeppelin“ weiterlesen