In den vergangenen Jahren habe ich von den 50 Bundesstaaten, die mit Sternchen auf dem Star-Spangled Banner vertreten sind, bestimmt zwei Drittel bereist. Manche länger, manche auch nur ganz kurz. West-Virginia z.B. in diesem Jahr nur einen Nachmittag und eine Nacht in Harpers Ferry.
Bisher war ich allerdings nie in der Hauptstadt und das wurde ja auch langsam Zeit. Mein längstjähriger Kollege Arthur Landwehr, zur Zeit ARD-Radiokorrespondent in Washington, bot mir seine Gastfreundschaft an und damit öffnet sich eine neue Stadt dem Besucher natürlich noch viel besser.
Zu Fuß, mit dem Bus, per Taxi oder Uber, habe ich mich an den Stellen herumgetrieben, an denen der Erstbesucher nicht vorbeikommt. Mein Glück: gerade an den Tagen herrschte Vier-Sterne-Hauptstadtwetter: 25 Grad, geringe Luftfeuchtigkeit, leichter Wind, glasklare Luft.
Entlang der National Mall kann man sich nicht verlaufen. Kapitol an einem Ende, Lincoln-Memorial fünf Kilometer entfernt am anderen Ende. Dazwischen alles was spektakulär ist. Monuments und Museen, alles viel zu viel für drei Tage.
Das Washington-Monument strahlt im frisch renovierten Glanz, am Tag meines Besuches wurde es nach jahrelanger Schließung wieder eröffnet.
Zu Füssen des streng schauenden Abraham Lincoln ist im Memorial ein Gedenkstein eingelassen an den Ort, an dem Martin Luther King 1963 vor mehr als einer viertel Million Menschen seine berühmteste Rede gehalten hat, „I have a dream…..“.
Nicht weit davon entfernt die Monumente, die der Kriege in Vietnam und an den zweiten Weltkrieg erinnern. Und an den Koreakrieg, ein Krieg, in dem nach Schätzungen mehr als vier Millionen Menschen ums Leben kamen. Das Monument zeigt verwirrte Soldaten, die ziellos durch’s Unterholz streifen.
Und am Abend im goldenen Licht der untergehenden Sonne besonders schön, die Achse über das Washington-Monument bis zum Kapitol, dem Sitz von Senat und Repräsentantenhaus.
